Gartenkultur & Biodiversität: In Europas Gärten schlummern etwa 80 % ungenutztes Potenzial für mehr Artenvielfalt

Die Artenvielfalt ist der bekannteste Teil der Biodiversität. Ergebnisse einer von Husqvarna in Auftrag gegebenen Umfrage zeigen: 80 % des Potenzials in den Gärten Europas ist bisher ungenutzt.

Eine Umfrage unter 4.000 Gartenbesitzer aus acht europäischen Ländern von Husqvarna im Jahr 2022 zeigt, dass für etwa 80 % der europäischen Hobbygärtner bei der Gestaltung ihrer Außenanlagen die biologische Vielfalt eine nachgeordnete Rolle spielt. Gleichzeitig ist das Wissen der Gärtner über mögliche Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität begrenzt. Zudem wird klar, die Mehrheit der Befragten bevorzugt einen Garten, der entspannend und leicht zu pflegen ist.

Die Biodiversität in Gärten fördern – Chancen sind da. Denn wie die Umfrage im Auftrag von Husqvarna aus dem Jahr 2022 zeigt, sind sich rund 60 % der befragten Gartenbesitzer bewusst, dass ihr privater Garten einen positiven Einfluss auf die biologische Vielfalt haben kann. Allerdings geben etwa 80 % von ihnen an, dass es an Wissen darüber fehlt, welche Maßnahmen sie ergreifen könnten. Dies hat zur Konsequenz, dass nur etwas mehr als 20 % der Hausbesitzer bei der Gestaltung und Bewirtschaftung ihres Gartens einen Fokus auf die biologische Vielfalt legen, während sich mehr als 60 % auf Entspannung und 50 % auf einfache Pflege des heimischen Gartens konzentrieren.

„In den letzten Jahren haben wir alle gelernt, wie essenziell die biologische Vielfalt für das Wohlergehen und die Zukunft unseres Planeten ist. Ebenso wichtig ist, dass private Gartenbesitzer erkennen, welchen Unterschied ihr Beitrag macht. Aus dem KI-Bericht HUGSI* von Husqvarna geht hervor, dass in einigen Städten bis zur Hälfte der Grünflächen Privatgärten sind. Folglich können diese eine ebenso wichtige Rolle spielen, wie öffentliche Parks, wenn es um die Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Stadt geht“, heißt es seitens Husqvarna.

Diese Ansicht wird auch von führenden Wissenschaftlern bestätigt, die immer wieder auf die wachsende Bedeutung von Privatgärten für die Förderung der biologischen Vielfalt hinweisen.

„Heute ist die Anzahl der vom Aussterben bedrohten Arten mehr als hundertmal so hoch wie in der vorindustriellen Zeit. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Jeder Einzelne muss einen Beitrag leisten, wenn wir den Zusammenbruch der Ökosysteme, von denen unser Überleben abhängt, aufhalten wollen. Und die privaten Gärten sind eine wichtige Ressource“, sagt Professor Alexandre Antonelli, wissenschaftlicher Direktor der Royal Botanic Gardens, Kew.

 

Naturnaher Garten für mehr Artenvielfalt

Eine naturnahe Umgebung trägt nicht nur zum Wohlbefinden der Menschen bei, sie ist auch Teil unserer kulturellen Identität. Während 60 % der befragten Gartenbesitzer auf chemische Pestizide verzichten, haben sich nur 30 % bewusst dafür entschieden, einige wilde Rasenflächen in ihrem Garten zu belassen, um die Artenvielfalt zu fördern. Doch hierbei handelt es sich um eine einfache und gleichzeitig sehr effektive Methode, um Lebensraum und Nahrungsquelle für heimische Arten zu schaffen. Umso erfreulicher, dass bis zu 50 % der Befragten einer Mischung aus wildem und gut getrimmtem Rasen offen gegenüberstehen. Etwa 10 % können sich sogar vorstellen, ihren Rasen vollständig verwildern zu lassen.

„Die Möglichkeit, Teile des Rasens in unterschiedliche Höhen wachsen zu lassen, schafft einen Lebensraum für einheimische Pflanzen, Bienen und andere Bestäuber. Husqvarna hat mehrere Technologien entwickelt, um Gärtner bei der Förderung der Artenvielfalt zu unterstützen. Unsere digitale AIM-Technologie für Automower Mähroboter ermöglicht es Gärtnern beispielsweise, dank virtueller Zonen, vollständig verwilderte Wiesen Seite an Seite mit einem perfekt gemähten Rasen anzulegen", sagt Patrik Jägenstedt, Direktor für Technologie und Vorentwicklung bei Husqvarna.

 

Zusammenfassung der Umfrageergebnisse

  • 79 % der europäischen Gartenbesitzer verpassen aufgrund mangelnden Wissens, die biologische Vielfalt in ihrem Garten zu berücksichtigen.

  • Privatgärten besitzen ein unerschlossenes Potenzial für die Erhöhung der Artenvielfalt, aber nur 13 % der Gartenbesitzer wissen, dass ihr Garten einen großen Einfluss haben kann.

  • Das Interesse der Gartenbesitzer mehr über biologische Vielfalt zu erfahren, ist groß. 43 % geben an, dass ein besseres Verständnis rund um das Thema Biodiversität und die  Möglichkeiten, einen Beitrag zu leisten, für sie wichtig ist. Zusammen mit einfach zu bedienenden Werkzeugen (36 %) bietet das die attraktivste Lösung, um Gartenbesitzer zu inspirieren, ihre Gärten naturnah zu gestalten.

  • Nur 22 % der Gartenbesitzer sehen die biologische Vielfalt als oberste Priorität bei der Planung ihres Gartens. 

  • Zu den wichtigsten Prioritäten für Gartenbesitzer bei der Gestaltung ihres Gartens gehören, dass dieser ein Ort der Entspannung  (63 %) und leicht zu pflegen ist (53 %).

 

10 praktische Tipps für mehr Artenvielfalt im Garten

Zusammen mit dem Experten Alexandre Antonelli, Professor für Biodiversität an der Universität Göteborg und wissenschaftlicher Direktor der Royal Botanic Gardens Kew, hat Husqvarna für Gartenbesitzer zehn praktische Tipps zur Erhöhung der Artenvielfalt im heimischen Garten zusammengestellt:

  1. Mähen Sie Ihr Gras maßvoll und lassen Sie ausgewählte Bereiche Ihres Rasens wild wachsen.

  2. Bepflanzen und pflegen Sie Ihren Garten nach ökologischen Gesichtspunkten. Vermeiden Sie den Einsatz künstlicher Pestizide und chemischer Düngemittel.

  3. Bewahren Sie organisches Material wie Blätter und Zweige in Ihrem Garten auf -  diese dienen als natürlicher Dünger für Ihren Garten und erhöhen die Artenvielfalt.

  4. Mähen Sie Ihren Rasen nur tagsüber, um nachtaktive Tiere nicht zu stören.

  5. Bepflanzen Sie Ihren Garten mit vielen verschiedenen Pflanzenarten - von kleinen Blumen bis zu großen Bäumen - und achten Sie darauf, dass Sie Arten haben, die zu allen Jahreszeiten blühen.

  6. Werden Sie zum Selbstversorger und nutzen Sie die Lebensmittel, die Ihr Garten produziert.

  7. Erlauben Sie Unkraut in Ihrem Garten. Viele Arten, die als Unkraut bezeichnet werden, sind wichtige Nahrungsquellen für Bestäuber und Lebensräume für Insekten.

  8. Pflegen Sie Bäume und Sträucher. Diese sind wichtige Lebensräume für viele verschiedene Arten!

  9. Minimieren Sie künstliches Licht in Ihrem Garten. Dieses kann nachtaktive Tiere und Pflanzen stören.

  10. Bieten Sie Lebensräume für verschiedene Arten und stellen Sie Vogelhäuser und Insektenhotels in Ihrem Garten auf.

 

Was bedeutet Artenvielfalt?

Artenvielfalt – auch Artendiversität genannt – bezeichnet in der Biologie die Anzahl biologischer Arten innerhalb eines bestimmten Lebensraumes oder eines geographisch begrenzten Gebietes. Die biologische Vielfalt zu erhalten, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Etwa ein Viertel aller untersuchten Tier- und Pflanzenarten ist vom Aussterben bedroht. In den nächsten Jahrzehnten könnten von den weltweit acht Millionen Tier- und Pflanzenarten eine Million Arten einfach verschwinden. Der Verlust der Artenvielfalt bedroht die Lebensgrundlagen von uns allen. Denn ein ökologisches Gleichgewicht ist für die weltweite Nahrungsmittelversorgung, saubere Luft, Wasser und Medizin unerlässlich und trägt zur sozialen, wirtschaftlichen und politischen Stabilität bei.

 

Über die Umfrage

Die Umfrage wurde im Auftrag von Husqvarna Forst & Garten durch das Marktforschungsunternehmen Nepa im Zeitraum vom 16. – 23. Mai 2022 durchgeführt. Rund 4.000 Gartenbesitzer aus Schweden, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Belgien und den Niederlanden nahmen daran teil. Bei den Teilnehmern handelte sich um eine national repräsentative Stichprobe im Alter von 30-65 Jahren, die einen Garten besitzen. Die Umfrage wurde durch quantitative Online-Interviews durchgeführt.

 

*Der Husqvarna Urban Green Space Index (HUGSI) ist das unternehmenseigene KI-gesteuerte Instrument zur Messung des Zustands städtischer Grünflächen weltweit. Lesen Sie mehr auf www.hugsi.green

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